Ein wundervoller Anblick und von überreichem Nutzen? Der Byzantiner und seine Umwelt

Ein wundervoller Anblick und von überreichem Nutzen? Der Byzantiner und seine Umwelt

Organisatoren
Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.11.2011 - 18.11.2011
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Von
Henriette Kroll, Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum hat als Mitglied der Forschungskooperation „Byzantinische Archäologie Mainz“, die im Sommer 2011 in dem Mainzer WissenschaftsCampus „Byzanz zwischen Orient und Okzident“ aufgegangen ist, zu einer interdisziplinären Tagung geladen, im Rahmen derer Formen einer für die Byzantinische Zeit bislang wenig beachteten Interdependenz näher beleuchtet werden sollten: jener zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Neben Fragen zur Landschaftsrekonstruktion und Ressourcennutzung („… von überreichem Nutzen?“) stand auch die Wahrnehmung und Bewertung von Aspekten der Umwelt durch den Byzantiner („Ein wunderschöner Anblick…?“) zur Diskussion. Die Annäherung an diese Themenkomplexe seitens verschiedener Disziplinen hatte zum Ziel, eine Zusammenschau unterschiedlicher Methoden und Erkenntnispotentiale zu erreichen, um zukünftige Aufgabenbereiche Byzantinischer Studien besser definieren und mit dem richtigen Instrumentarium angehen zu können.

In seinem Einführungsvortrag identifizierte PEREGRINE HORDEN (London) zunächst verschiedene Gründe für die Nichtexistenz einer Byzantinischen Umweltgeschichte: die Defizite seien nicht nur in der Natur der Quellen zu begründen – unter anderem der von topoi beladenen Kunst und Literatur und dem noch fragmentarischen Bild, das die Archäologie bisher liefern konnte –, sondern auch in einer konzeptuellen Ratlosigkeit der historischen Wissenschaften bezüglich dieses schwer greifbaren Themas. Er begrüßte daher den Ansatz der Tagung, eine Byzantinische Umweltgeschichte zu begründen und zu neuen Konzepten zu finden: „Surprise me!“

Mit der Auswahl der Vortragsthemen ergab sich ein beispielhaftes Abbild der Wahrnehmung dieses Feldes durch die Forschung: Da alle vertretenen Wissenschaften Realien menschlichen Ursprungs zur Quelle haben, entsteht a priori ein anthropozentrisches Bild des Verhältnisses von Mensch und Umwelt, wobei letztere vor allem als agrarisch nutzbare Ressource aufgefasst wird. Dieser Auffassung wohnt bereits die Idee der Interdependenz und der Temporalität von Landschaft inne:1 Der Mensch nutzt die ihm gegebene Landschaft und verändert sie damit – diese und anders bedingte Veränderungen der Landschaft zwingen den Menschen wiederum dazu, seine Nutzungsstrategien stets neu anzupassen.

Die Entflechtung der verschiedenen ökogeografischen, sozialgeschichtlichen, demografischen und politischen Faktoren, welche die byzantinischen Land- und Ressourcennutzungsstrategien beeinflussen, ist im Falle einer so komplexen Gesellschaft mit einem weiten und heterogenen Reichsgebiet naturgemäß problematisch. Besonders die Spätantike war eine Zeit der Neuformation, gekennzeichnet durch den Niedergang der Städte und des Villenwesens sowie der Reorganisation von Landwirtschaft und Fiskus. ANDREW POULTER (Nottingham) zeichnete diese Prozesse auf Basis archäologischer und historischer Untersuchungen in der Siedlungskammer um die Stadt Nicopolis ad Istrum an der ständigen Grenzkonflikten ausgesetzten unteren Donau nach. Um die Rolle der befestigten Kastelle und Höhensiedlungen nach dem Bedeutungsverlust der Stadt im 5. Jahrhundert zu klären, wurden Ergebnisse geophysikalischer Surveys und archäologischer Ausgrabungen, sowie archäobiologischer und numismatischer Untersuchungen miteinander in Verbindung gesetzt. Es entsteht ein Bild einer militarisierten Landwirtschaft: foederate Soldatenbauern betrieben zum Zwecke der Versorgung der Grenztruppen Ackerbau und Viehzucht und bezögen auch Ressourcen aus den umliegenden Feuchtgebieten in ihre Wirtschaftsstrategie ein, wie zahlreiche Knochenfunde von Wasservögeln und Süßwasserfisch belegten. Hier zeige sich ein massiv politisch und sozialgeschichtlich geprägter Wandel in der Landnutzung. Der in Süditalien verstärkt erst im 6. Jahrhundert einsetzende Niedergang der mittelgroßen und kleineren Städte geht hingegen mit einer Selbstorganisation der Landwirtschaft in kleinen Weilern und Einzelgehöften einher. PAUL ARTHUR (Salento) diskutierte, welche Rolle die demografische Entwicklung sowie extreme Wetterereignisse um das Jahr 540 in diesem Prozess gespielt haben könnten und welche Umstellungen in der Ernährungsweise auf Basis einer vergleichenden Betrachtung von Keramikformen, sowie anthropologischer, archäobotanischer und -zoologischer Untersuchungen zu erkennen sind.

Der ökonomische Wandel der in römischer Zeit florierenden pisidischen Stadt Sagalassos wurde aus der naturwissenschaftlichen Perspektive beleuchtet: der Niedergang der Stadt zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert gehe mit einer Blütezeit der ländlichen Umgebung einher. Die Pollenanalytik indiziere trotz besserer klimatischer Bedingungen einen nachlassenden Ackerbau zugunsten einer intensiveren Weidewirtschaft, so JOHAN BAKKER (Leuven). Dabei zeigten die botanischen Makroreste eine Diversifikation der Nutzpflanzen einschließlich der Hölzer an, wie ELENA MARINOVA (Leuven) herausfand, und die zuvor vom Rind dominierte Viehwirtschaft werde stärker auf das anspruchslose Schaf ausgerichtet, wobei sich Isotopenuntersuchungen zufolge andere Weideformen etablierten, so BEA DE CUPERE (Brüssel).

Die syrische Stadt Androna florierte hingegen im 6. Jahrhundert, wie MARLIA MANGO (Oxford) ausführte. Die Anlage von Qanats ermöglichte ein Abschöpfen von Wasserressourcen aus den umliegenden Bergen, sodass ein Bewässerungsfeldbau möglich war. Darüber sei ein byzantinisches Bad sowie Fischbecken mit Wasser versorgt worden. Die von Marlia Mango vorgestellten Hochrechnungen zur byzantinischen Bevölkerungsdichte und zum lokalen landwirtschaftlichen Ertrag zeigten auf, dass die Byzantiner diese semiaride Region nahezu bestmöglich zu nutzen wussten. Die archäologische, geologische und geomorphologische Erfassung der Siedlungskammer mitsamt ihrer Wasserversorgung ermöglichte es zudem, ein Modell byzantinischer Landnutzung zu rekonstruieren – landwirtschaftlich, bergbaulich und infrastrukturell. Wenngleich solche interdisziplinären Fallstudien aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes und der Intensität der Betrachtung nur sehr regional angelegt werden können, sind ihre Ergebnisse doch von allgemeiner Bedeutung für das Verständnis byzantinischer Anpassungsstrategien an die sich auf dem Lande abspielenden Wandlungsprozesse in der Ressourcennutzung.

Die Notwendigkeit, nicht nur archäologisch greifbare Siedlungsstrukturen, sondern auch die dazu gehörigen Wirtschaftsflächen zu erfassen, führen zur Entwicklung neuer Rekonstruktionsmethoden der Landschaftsgenese. So zeigte KATIE GREEN (Newcastle) anhand einer pisidischen Mikroregion auf, wie sie mithilfe archäologischer Surveys Agrarflächen datiert und die Entwicklung ihrer Aufteilung auf Basis von Luftbildern und anderen Quellen (wie historischen Zeichnungen und Reiseberichten) rekonstruiert (die sogenannte Historic Landscape Analysis). Diese und andere Methoden sind Teil des von RAINER SCHREG (Mainz) vorgestellten theoretischen Konzeptes des „Dorfökosystems“. Dieses umfasse ebenfalls die Rekonstruktion alter Feldsysteme, da wirtschaftliche Landnutzungsstrategien ein wesentlicher Bestandteil der stofflichen Kreislaufsysteme einer Siedlung seien. Das Konzept diene als theoretisches Rahmenwerk für die Archäologie, um größere Klarheit über die verschiedenen Interdependenzen von Einzelfaktoren zu gewinnen, wobei nicht nur archäologisch greifbare Indizien der Archäologie, Biologie, Geologie, Fernerkundung etc. einflössen, sondern auch mentalitätengeschichtliche.

Dass die byzantinischen Wirtschaftsräume nicht nur Agrarflächen, sondern auch nicht ackerbaulich nutzbare Flächen umfassten, betonte ARCHIBALD DUNN (Birmingham): Die Ansicht, Feuchtgebiete wie Flussauen seien von den Byzantinern als unbewohnbares, malariaverseuchtes und vor allem unproduktives Ödland angesehen worden, sei zu revidieren. Diese heutige Wahrnehmung solcher Landschaften sei ein Resultat der Nutzlandgewinnungsbestrebungen der letzten Jahrhunderte, in denen das Wissen über eine traditionelle Nutzung solcher Räume verloren gegangen ist. Zu diesen alten Nutzungsformen seien nicht nur die Fischerei, sondern auch die Weidenutzung von Auwäldern, die Holzgewinnung, die Beschiffung und vieles mehr zu zählen.2 In diesem Beitrag schien auf, dass unsere heutige Wahrnehmung Rekonstruktionen byzantinischer Landschaftswahrnehmung massiv beeinflussen kann.

Den auf Schriftquellen basierenden Beiträgen zur Wahrnehmung der Umwelt war gemein, dass diese dann als positiv empfunden wurde, wenn sie domestiziert, fruchtbar und kontrollierbar war. Am deutlichsten wird dies im unverhohlenen topos selbst, wie ihn CAROLINA CUPANE (Wien) in ihrem Beitrag zum Landschaftsbau am byzantinischen Kaiserhof, an dem dieses Ideal für die besonders Privilegierten Realität wurde, demonstrierte: Der locus amoenus der Byzantiner beschwöre das klassische Bild eines Paradieses, in dem üppige Wiesen mit duftenden Blumen, klares plätscherndes Wasser, fruchtbare Haine und Vogelgezwitscher alle Sinne ansprechen. Das karge Land hingegen, das der von MICHAEL GRÜNBART (Münster) zitierte Johannes Mauropus in seinem Exil im nordanatolischen Euchaita vorfand, werde mit seinem Mangel an Fisch, Ölbäumen, Wein und anderen Annehmlichkeiten zum locus terribiliis stilisiert. JOHANNES KODER (Wien), der die Einstellung zur Umwelt der Klosterbewohner beleuchtete, hob hervor, dass es nicht nur der „wunderschöne Anblick“ und die aus der Abgeschiedenheit (eremos) resultierende Ruhe sei, von der Basileus in seinen Briefen an Gregor von Nazianz schwärmt, sondern dass ganz praktische Überlegungen bei der Ortswahl der Klöster maßgeblich waren: die Wasserversorgung und die Eignung der Umgebung als Nutzland, dessen räumliche Aufteilung Johannes Koder – das Landnutzungsmodell Johann Heinrich von Thünens zugrunde legend – anhand bildlicher und schriftlicher Quellen aufzeigte. Die Durchsicht byzantinischer Schriftquellen auf Nennungen des Waldes, die STEFAN ALBRECHT (Mainz) unternommen hat, ergab, dass in diesen eine ökonomische Nutzung nicht im Vordergrund steht. Der Wald werde vor allem im positiven Sinne als Versteck genannt – sei es als Zuflucht, als Möglichkeit einen Hinterhalt zu legen, oder als Waldwüste, in die man sich abseits der Zivilisation zurückziehen konnte.

Als Bestandteil der Umwelt wurden aber nicht nur Landschaften, sondern auch ihre Metamorphose durch Wetterphänomene aufgefasst. Von diesen fanden vor allem Extremereignisse Eingang in die Schriftquellen, im Rahmen derer die Umwelt lebensfeindlich wurde. So berichtete EWALD KISLINGER (Wien) davon, wie byzantinische Seereisende in Stürmen und Unwettern Schiffbruch erlitten und die Berichtenden nur knapp mit dem Leben davonkamen. Der Schrecken, den solche die Existenz gefährdenden Naturgewalten den Byzantinern einjagten, wird auch aus den von KLAUS-PETER TODT (Mainz) und BERND A. VEST (Mainz) bearbeiteten syrischen Quellen des 6. bis 9. Jahrhunderts deutlich, die von heftigen Kälteeinbrüchen und Heuschreckenplagen berichten. Bedrohlich und verwirrend seien für die Bewohner Syriens zudem die wiederholten Sonnenfinsternisse gewesen. Solche Phänomene hätten sich ebenso einer naturwissenschaftlichen Deutung entzogen wie auch andere, häufigere meteorologische Ereignisse. So berichtete JANE BAUN (Oxford), dass Konstantin VII Porphyrogennetos auf seinen Kampagnen stets Bücher mit sich führte, die ihm halfen Wetterphänomene zu deuten und sein Handeln entsprechend anzupassen. Die von Jane Baun zitierte Apokalypse der Anastasia aus dem 10. Jahrhundert ist ein Beispiel dafür, wie die christliche Vorstellungswelt den Ursprung von Phänomenen wie Hagel und Regen, teils auch ihr Auftreten als Strafe Gottes, mythisch zu interpretieren versuchte.

Die urbane Lebenswelt wurde vor allem in Bezug auf die Wasserversorgung thematisiert. Die Erkenntnisse zu Bau und Instandhaltung der Aquädukte, die Konstantinopel mit Wasser versorgten, sowie das byzantinische Wasserkraftwerk im Hanghaus 2 von Ephesos, sind eindrucksvolle Beispiele ausgefeilter Bautechnik zum Zwecke einer intelligenten Ressourcennutzung. Der ephesische Mühlenkomplex, von dem STEFANIE WEFERS (Mainz) berichtete, wurde von Wasser angetrieben, das von den oberhalb am Hang des Bülbüldağ liegenden Aquädukten abgeleitet wurde. Mehrere, teils mittel-, teils oberschlächtige Wasserräder seien unter Nutzung des starken Gefälles der römischen Hanghausruine hintereinander angelegt worden und trieben mehrere Getreidemühlen und eine Steinsäge an. So war eine industrielle Verarbeitung des wichtigsten Massengutes für die Ernährung der Stadt ebenso gewährleistet wie die Herstellung eines Luxusgutes. JIM CROW (Edinburgh) lenkte den Blick auf jene im Hinterland gleichsam versteckten, monumentalen Wasserleitungen und ihre wirtschaftliche Bedeutung. Die von ihm durchgeführte Aufnahme der thrakischen Aquädukte, die Konstantinopel versorgten, belege einen massiven Langstreckenausbau des Systems im 5. Jahrhundert, dessen Materialaufwand und ökologischer Fußabdruck eindrucksvoll von RILEY SNYDER (Edinburgh) vor Augen geführt wurden. Riley Snyder berechnete nicht nur die enorme Menge an Ziegeln und Mörtel, sondern auch den gigantischen Bedarf an Feuerholz für das Brennen dieser Baustoffe, der einen nicht unerheblichen Teil der thrakischen Wälder gekostet haben muss. Die sich angesichts eines solchen Monumentalunternehmens aufdrängende Frage nach dem Warum beantwortete Jim Crow unter dem Gesichtspunkt der Resilienz:3 ein verzweigtes und langes System mit zahlreichen Quellen sei widerstandsfähiger als eines, das sich nur aus wenigen Quellen eines kleinen Einzugsgebietes speist.

Die von Peregrine Horden eingangs festgestellten Probleme der Quellenlage sind noch nicht überwunden, aber es wurden Möglichkeiten ersichtlich, wie man sich einer Byzantinischen Umweltgeschichte nähern kann. Der Flüchtigkeit der vom Menschen bewohnten Sphäre, deren Gestalt die Handlungen des Menschen beeinflusst und die gleichzeitig von ihm geprägt wird – die also in steter Wandlung begriffen ist –, wohnt die Möglichkeit inne, durch das diachrone Erfassen eben dieser Veränderungen zu einem Verständnis byzantinischer Raum- und Ressourcennutzungsstrategien zu kommen. Der von Peregrine Horden in seinen Schlussbemerkungen festgestellte Pointillismus, der aus der kleinräumigen archäologischen Erfassung solcher Wandlungen resultiert, ist dabei kein Hindernis: die naturräumliche Heterogenität und das unterschiedliche Zeitgeschehen in den verschiedenen Teilen des Reiches lassen zunächst gar keinen anderen Zugang zu, wie die verschiedenen Fallstudien aufzeigten. Eine interdisziplinäre Annäherung über möglichst viele verschiedene Realien hat dabei den Vorteil, dass die jeweiligen Defizite der einzelnen Quellengattungen sich ausgleichen können. Voraussetzung dafür sei, so Peregrine Horden, allerdings eine intensive kritische Prüfung des Potentiales der jeweiligen Quellen für umweltgeschichtliche Fragestellungen und ein offener, von Verständnisschwierigkeiten unbehinderter Diskurs der Fächer untereinander.

Die Tagung hat einen Beitrag dazu geleistet, einerseits diesen Diskurs anzuregen, und andererseits Möglichkeiten und Grenzen einzelner Quellengattungen zu veranschaulichen. Gleichzeitig gab es einige Schritte außerhalb des Rahmens, hin zu einer Betrachtung des ganzen Forschungsfeldes von außen – eine wichtige Grundlage, um sich über bestehende Prämissen und Konzepte klar zu werden und auf dieser Basis zukünftige konzeptuelle Zugänge zu präzisieren.

Konferenzübersicht:

Wahrnehmung

Falko Daim (Mainz): Begrüßung und Einführung

Peregrine Horden (London): „Byzantium – A Mediterranean Environment“

Stefan Albrecht (Mainz): „Der Wald, ein Ort, der von Bäumen bestanden wird, der von Feuchtigkeit gedeiht, eine Aufhäufung von Holz, ein Morast - so wird der Wald mit Recht genannt (ex Etymologicum gudianum).“

Klaus-Peter Todt / Bernd A. Vest (Mainz): „Die Wahrnehmung von Klima und Wetter in Syrien in den literarischen Quellen des 6.-9. Jh.“

Jane Baun (Oxford): „Byzantine perceptions of the Sources of Weather“

Johannes Koder (Wien): „Byzantinisches Mönchtum und Umwelt"

Ewald Kislinger (Wien): „Der Umwelt zum Trotz. Reisen in Byzanz“

Michael Grünbart (Münster): „Natürliche Eindrücke? Perzeption und Reflexion von Umwelt in byzantinischen Briefen"

Carolina Cupane (Wien): „Bebaute Landschaft – Gestaltete Räume der Byzantiner“

Abendvortrag

Marlia Mundell Mango (Oxford): „Responding to Byzantine Environments: Then and Now“

Interdisziplinäre Fallstudien

Archie Dunn (Birmingham): „Rivers and wetlands in the economic calculations of the state, the city, the landowner and the farmer"

Andrew Poulter (Nottingham): „The exploitation of the agricultural landscape on the Lower Danube; dramatic social and economic change (2nd -7th centuries AD)“

Jim Crow (Edinburgh): „Water for Byzantium: studying the resilience of a great city“

Riley Snyder. (Edinburgh): „The environment and the monumental: the impact of sourcing building materials for the construction of the water supply of Constantinople“

Stefanie Wefers (Mainz): „Der byzantinische Mühlen- und Werkstattkomplex von Hanghaus 2 in Ephesos“

Elena Marinova-Wolff / Johan Bakker (Leuven) / Bea De Cupere (Brüssel): „Plant economy and land use strategies under changing climate conditions at Byzantine Sagalassos (SW Turkey)"

Paul Arthur (Salento): „Environmental change in Byzantine southern Italy"

Konzepte

Katie Green (Newcastle): „Rural Byzantine landscapes of the eastern Mediterranean: new approaches to characterisation and analysis"

Rainer Schreg (Mainz): „Dorfökosysteme und Landnutzungsstrategien im byzantinischen Osten"

Schlussworte
Peregrine Horden (London)

Anmerkungen:
1 wie Tim Ingold es demonstriert hat; Tim Ingold, The Temporality of the Landscape, in: World Archaeology 25,2 (1993), S. 152-174.
2 Eine solche Nutzung von nicht agrarisch genutzten Landschaften belegen die Beiträge von Andrew Poulter (Nutzungsformen von Feuchtgebieten) und Riley Snyder (Holzgewinnung) wunderbar.
3 Die Resilienz beschreibt die Toleranz eines Systems gegenüber Krisen; siehe z.B. Charles L. Redman, Resilience Theory in Archaeology, in: American Anthropologist 107,1 (2005), S. 70-77.